Naturschutzgebiet Mittelbachtal
Lage:
Das Naturschutzgebiet Mittelbachtal liegt zwischen Vlotho-Exter und Löhne-Wittel an der Grenze Kreis Herford – Kreis Minden-Lübbecke. Es erstreckt sich auf einer Fläche von 34,10 Hektar. Es umfasst einen 2 Kilometer langen Abschnitt im Entstehungsbereich des Mittelbachsieksystems. Die nördlich angrenzenden Talabschnitte sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Der Mittelbach mündet im bebauten Stadtgebiet von Löhne-Gohfeld in die Werre.
Merkmale:
Der vielgestaltige Biotopkomplex im Mittelbachtal ist in der intensiv ackerbaulich geprägten Landschaft des umliegenden Hügellands ein wertvoller Refugial-Lebensraum sowohl für Waldarten als auch für Pflanzen und Tiere des Feucht- und Nassgrünlands. Er ist ein wichtiges Glied im regionalen Biotopverbund.
Es handelt sich um einen für das Ravensberger Hügelland typischen, gut ausgeprägten, aber nur schwach verzweigten Siekabschnitt. Kennzeichnend ist das Kastenprofil. Der Talgrund ist weitgehend eben und liegt auf wasserstauenden Lias-Schichten. An den Rändern begrenzen mehr oder weniger steile Hangstufen das in die umgebende ackergenutzte Lößlandschaft eingeschnittene Siek. Die Randstufen der Sieke sind deutlich ausgeprägt.
Es handelt sich um einen vielfältig strukturierten Biotopkomplex aus naturnahen Buchenwäldern, bachbegleitenden Gehölzbeständen und Grünland verschiedener Prägung im oberen Talabschnitt des Mittelbachs, an dessen Talhängen und in kleinen Nebensieken.
Der weitgehend naturnahe Bachlauf des Mittelbachs wird über weite Strecken beidseitig von einem Erlenufergehölz begleitet, das lokal zu sickernassem Auwald mit ausgedehnten Quellfluren erweitert ist.
Der Talgrund ist überwiegend von Grünland eingenommen. Dieses wird meist extensiv als Wiese beziehungsweise Weide genutzt. Große Teilbereiche sind stark vernässt und präsentieren sich als seggen- und binsenreiches Nassgrünland, zum Teil mit individuenreichen Vorkommen von Wassergreiskraut. Besonders nasse Bereiche sind der Brache überlassen und weisen hochstaudenreiche Pflanzenbestände auf. Das Grünland in den Nebensieken ist durch das Relief und durch Gehölzbestände wie Obstbäume, Kopfbaumgruppen und Gebüsche reich strukturiert.
Besonders an den südwestlichen Talhängen stocken naturnahe Buchenwälder. Einige der Bestände sind aus Niederwald hervorgegangen und bestehen aus mehrstämmigen Bäumen. Neben der typisch spärlichen Krautschicht bodensaurer Hainsimsen-Buchenwälder ist in feuchteren und lichteren Bereichen eine üppigere Krautvegetation mit Vorkommen anspruchsvollerer Arten entwickelt.