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Naturschutzgebiet Füllenbruch

Lage:

Das Naturschutzgebiet Füllenbruch liegt in einer großräumigen Senke des Ravensberger Hügellandes zwischen dem westlichen Stadtrand von Herford und dem Ortsteil Oetinghausen der Gemeinde Hiddenhausen. Es umfasst eine Fläche von 138 Hektar. Die Geländesenke hat eine Länge von etwa 2,5 Kilometern und ist an ihrer breitesten Stelle 600 Meter breit. Im Zentrum der Mulde verläuft der weitgehend begradigte Düsedieksbach, ein Seitenbach der Werre.

Merkmale:

Das Gebiet hat den Charakter einer offenen Wiesenlandschaft mit wenigen Gehölzstrukturen und Kleingewässern. Die trotz vielfältiger Entwässerungsmaßnahmen in weiten Teilen noch feuchten Grünlandflächen sind überwiegend Mähwiesen. Teilflächen werden auch als Weiden genutzt. Brach liegende, sehr nasse Bereiche, vor allem im östlichen Gebietsteil, sind von Schilf- und Rohrglanzgras-Röhrichten bestanden. Daneben finden sich Riede verschiedener Seggenarten sowie binsen- und hochstaudenreiche Nassbrachen.

Durch Flächenankäufe für Naturschutzzwecke sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Ackerflächen im Gebiet in Grünlandflächen umgewandelt worden.

Das Gelände ist insbesondere entlang der Wege und Fließgewässer durch Gehölzstreifen, Weiden- und Erlengebüsche und Baumgruppen strukturiert.

Im Zentrum des westlichen Gebietsteils befinden sich einige in den 80er Jahren angelegte Stillgewässer, die heute einen naturnahen Charakter aufweisen und von Röhrichten und Seggenbeständen der Nassbrachen gesäumt werden.
Der Düsedieksbach ist grabenähnlich begradigt und weist wie andere Gräben im Gebiet einen Uferbewuchs aus Röhricht und Hochstauden auf. In den letzten Jahren sind einige gewässerökologische Baumaßnahmen durchgeführt worden, die Fischen, wie der Elritze, bessere Lebensbedingungen bieten.

Als wohl größte zusammenhängende Fläche mit hohem Anteil nasser Grünlandbestände im Ravensberger und Lipper Hügelland ist das Gebiet ein besonders wichtiger Lebensraum für Wiesen- und Wasservögel sowie Rastplatz für Durchzügler. Es hat elementare Bedeutung als Trittsteinbiotop im regionalen Verbund von Feuchtwiesen.

Durch das Naturschutzgebiet verläuft die Trasse der ehemaligen Kleinbahn von Herford nach Enger, heute ein regional stark genutzter Rad- und Fußwanderweg.