Naturschutzgebiet Enger Bruch
Lage:
Das Naturschutzgebiet Enger Bruch liegt westlich der Stadt Enger in den Ortsteilen Enger, Klausheide und Pödinghausen. Es umfasst eine Fläche von 52,5 Hektar. Das Umfeld des Naturschutzgebietes ist dicht besiedelt, es handelt sich vor allem um Gewerbeflächen, aber auch Wohngebiete. Im Süden grenzen ausgedehnte Ackerfluren an.
Merkmale:
Das feuchte, weitläufige Niederungsgebiet ist entwicklungsgeschichtlich durch die Auslaugung von Salz- und Gipshorizonten aus dem Mittleren Keuper (roter, sandiger Ton) und dadurch verursachten Erdfällen entstanden. Der Boden dieses muldenartig vertieften Bereiches besteht aus nährstoffreichen Ablagerungen.
Charakterisiert wird das Naturschutzgebiet durch die nahezu offene Niederungslandschaft mit ausgedehnten Grünlandflächen. Der Bolldammbach durchfließt den Bereich in west-östlicher Richtung. Bei hohen Niederschlagsmengen kommt es häufiger zu großflächigen Überflutungen des Grünlandes.
Seine lokale und regionale Bedeutung erhält das Gebiet durch das Nebeneinander verschiedener Biotoptypen wie Großseggenriede, Feldgehölze, Fettwiesen und -weiden, Kleingewässer, Hochstaudenfluren, Gräben, Röhrichtzonen und Heckenbereiche, die sich nach Aufgabe der intensiven Acker- und Grünlandnutzung vornehmlich im östlichen Teil des Gebietes entwickelt haben.
Die mosaikartige Biotopstruktur bietet zusammen mit ausgedehnten Grünlandbereichen vor allem Wiesen- und Watvögeln, Amphibien, Libellen und Schmetterlingen einen idealen Lebensraum. Die Röhrichte und Großseggenriede sind darüber hinaus aus vegetationskundlicher Sicht ebenfalls absolut schutzwürdig.
Das Enger Bruch hat eine herausragende Bedeutung für die Vogelwelt im Ravensberger Hügelland. Insgesamt konnte die Biologische Station 153 Vogelarten als Rast-, Nahrungs-, Gast- oder Brutvogel nachweisen, darunter mehrere Arten der Roten Liste des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel Kiebitz, Rohrammer oder Krickente. Darüber hinaus wurden 15 Libellenarten beobachtet, darunter die auf der Vorwarnliste stehende Gefleckte Heidelibelle. Außerdem konnten zehn gefährdete Heuschreckenarten, darunter Sumpfschrecke, Kurzflügelige Schwertschrecke und Säbeldornschrecke festgestellt werden.