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Naturschutzgebiet Blutwiese

Lage:

Das Naturschutzgebiet Blutwiese liegt im Bereich der Ortschaft Ostscheid am östlichen Rand des Stadtgebietes von Löhne. Es umfasst eine Fläche von 26 Hektar. Der Name Blutwiese geht auf eine Schlacht im Siebenjährigen Krieg zurück: Am 1. August 1759 lieferten sich englische und französische Truppen im Kampf um den Weserübergang bei Minden ein heftiges Gefecht.

Das strukturreiche, überwiegend durch Feuchtlebensräume geprägte Gebiet liegt in einer wasserundurchlässigen Mulde der Werre-Niederung.

Das Umfeld des Naturschutzgebietes ist dicht besiedelt. Es handelt sich hierbei sowohl um Gewerbeflächen wie Wohngebiete. Das Gebiet ist durch den Bau der Nordumgehung der A 30 seit 2012 in zwei Teile zerschnitten worden. Ob naturschutzwürdige Flächen mit ihren Tier- und Pflanzenarten nach Ende der Bauarbeiten erhalten bleiben, muss abgewartet werden.

Merkmale:

Im Westen des Gebietes liegt ein gut ausgebildeter Erlenbruchwald mit Vorkommen von Sauergräsern, Sumpf-Schwertlilie und weiteren Röhrichtarten. Die Flächen im zentralen Bereich liegen teilweise brach und sind durch Schilf, Seggenriedern und Mädesüßfluren gekennzeichnet. Daneben erfolgt vielfach Grünlandnutzung als Weide oder Wiese. Eine teils feuchte, teils frische Wiese im Süden wird extensiv, die übrigen Grünlandflächen werden intensiv genutzt.

Ein kleiner, von Gehölzen umgebener naturnaher Tümpel im Nordteil ist Amphibienlebensraum. Im Südosten befindet sich ein naturnahes Gewässer, welches durch eine Abgrabung entstanden ist.

Das Gebiet wird durch zahlreiche Kopfweidenreihen, aber auch Gehölzstreifen und Gebüsche sowie durchziehende Gräben gegliedert.

Das Feuchtgebiet Blutwiese beherbergt mit Erlenbruchwald, Feuchtwiese und deren Brachen, Seggenriedern und Schilfröhrichten wertvolle auentypische, eng miteinander verzahnte Lebensräume, die in der ausgeräumten Agrarlandschaft selten sind. Diese Lebensräume sind, ebenso wie die hier zu findenden Stillgewässer, nach dem Landschaftsgesetz geschützt. Daneben wurden einige Pflanzenarten der Roten Listen nachgewiesen, vor allem Arten der Feuchtwiesen sowie gefährdete Seggenarten.