Pressemitteilungen
Stärkungspakt NRW »Gemeinsam gegen Armut«: Einzelfallhilfen: Alle Kommunen im Kreis Herford machen mit - Verteilung der Hilfen übernimmt die Stiftung Solidarität
Im Kreis Herford werden nun alle neun (kreisangehörigen) Städte und Gemeinden die Mittel aus dem Stärkungspakt NRW „Gemeinsam gegen Armut“ auch über sogenannte Einzelfallhilfen ausschütten.
In Herford werden bereits seit Anfang August individuelle Förderungen an berechtigte Bürgerinnen und Bürger (Transferleistungsbezieher) verteilt. Noch in diesem Monat werden schrittweise auch die anderen Städte des Kreises nachziehen. Schon in der kommenden Woche starten Hiddenhausen und Bünde– bis Ende des Monats folgen dann auch Bünde, Enger, Kirchlengern, Löhne, Rödinghausen, Spenge und Vlotho.
Die Verteilung der Gelder über die Einzelfallhilfe übernimmt im Auftrag des Kreises die Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut. Sie organisiert jetzt in allen neun Kommunen vor Ort eine unbürokratische, schnelle und gerechte Verteilung der verfügbaren Landesmittel. In Bielefeld und der Stadt Herford wurden bereits erfolgreich erste Erfahrungen mit der Umsetzung des Landesprogramms gesammelt.
Insgesamt stehen im Kreis Herford über den Stärkungspakt NRW 1,4 Mio. € zur Verfügung. – ein Großteil davon soll als Einzelfallhilfe direkt an Menschen verteilt werden, die Hilfe am dringendsten benötigen. Der Kreis der Berechtigten beinhaltet dabei die Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld, Grundsicherung, Sozialhilfe oder Asylleistungen.
Dringende Hilfe, wenn es im Kühlschrank überschaubar wird
Im Kreis Herford können die Einzelfallhilfen in jeder Kommune abgerufen werden - dazu gehören:
- Einmalig Einkaufsgutscheine für Lebensmittel in Höhe von 20€ pro Haushaltsmitglied („Wenn der Kühlschrank überschaubar wird“) und
entweder
- ein Zuschuss in Höhe von 300€ für ein neues energiesparendes Haushaltsgerät (Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine)
- oder
- 100 bis 150 € als Unterstützung bei Stromschulden (je nach Haushaltsgröße)
Landrat Jürgen Müller ist von der Zusammenarbeit mit der Stiftung überzeugt: „Wir freuen uns, dass in allen Kommunen des Kreises die individuellen Hilfen aus dem landesweiten Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut - verteilt werden. Die Hilfe landet dort, wo sie gebraucht wird und zwar niedrigschwellig, sofort und ganz direkt bei Menschen mit geringem Einkommen. Der Zuschuss für ein neues energiesparendes Haushaltsgerät hilft langfristig, Stromverbrauch und -kosten zu senken. Für Menschen mit geringem Einkommen ist das eine große nachhaltige Hilfe. Rundherum hat uns das Konzept der Stiftung Solidarität überzeugt, auch weil es einfach und sofort umsetzbar war.“
Hilfe aus dem Stärkungspakt erhalten Menschen mit geringen Einkommen, die im Bezug von einer der bereits genannten Transferleistungen stehen. Sie erhalten über die Stiftung einen digitalen Solidarpass, welcher Dreh- und Angelpunkt für das Antragsverfahren ist. Damit können Berechtigte beispielsweise direkt über das Internet die Lebensmittel-Gutscheine als Soforthilfe erhalten.
Die digitalen Solidarpässe werden über die Stiftung Solidarität beantragt und ausgegeben. Hierfür werden im Laufe des Augusts in jeder Kommune für eine kurze ZeitAusgabestellen eröffnet. Sie haben begrenzte Öffnungszeiten - in der Regel an einem Tag in der Woche (s. Infokasten). Die Ausgabestelle in Herford ist ab September zusätzlich auch für alle Berechtigten aus dem übrigen Kreisgebiet von montags bis freitags erreichbar.
Berechtigte müssen grundsätzlich vorab einen Termin buchen. Zum Termin müssen der aktuelle Bewilligungsbescheid und ein Lichtbildausweis mitgebracht werden. Die Daten zur Ausstellung des Berechtigung-Ausweises können schon vor der Überprüfung selbst online eingetragen werden, was wiederum Zeit und Aufwand einspart. Alternativ besteht auch die Möglichkeit der Datenerfassung vor Ort.
Terminbuchung und weitere Infos gibt es unter: www.herford-solidaritaet.de oder zur Not per Telefon: 05221 – 88 98 100.
Fördermittel sind auf das Jahr 2023 begrenzt – Hilfen stehen nur kurze Zeit zur Verfügung
In Zeiten von steigenden Energie- und Lebensmittelkosten sind die Gelder aus dem Stärkungspakt eine große Hilfe. Das Projekt ist bis zum 31.12.2023 befristet. In dieser Zeit sollen so viele Hilfsangebote wie möglich und wie verfügbar an die Menschen im Kreis Herford weitergegeben werden.
Ausgabestellen/Öffnungstage/Start in den Kommunen: Nur mit Terminbuchung.
Kommune |
Tag und Zeiten |
Ort |
Adresse |
Bünde |
Dienstags Ab 22.08. |
Stadtteilbüro |
Behringstraße 4, 32257 Bünde |
Enger |
Donnerstags Ab 31.08. |
Rathaus |
Bahnhofstraße 44, 32130 Enger |
Herford |
Montag bis Freitags (seit August) |
Ausgabestelle Brüderstraße; Außenstelle Stiftung |
Brüderstra0e 32, Herford |
Hiddenhausen |
Montags Ab 21.08. |
Cafe Miteinander |
Am Rathaus-platz 5, 32120 Hiddenhausen |
Kirchlengern |
Montags Ab 28.08. |
Rathaus, Trauzimmer |
Rathausplatz 1, 32278 Kirchlengern |
Löhne |
Dienstags Ab 29.08. |
Rathaus- Nebengebäude |
Oeynhausener Str. 41, 32584 Löhne |
Spenge |
Mittwochs Ab 30.08. |
Rathaus |
Lange Straße 52-56, 32139 Spenge |
Rödinghausen |
Donnerstags Ab 31.08. |
Haus des Gastes |
Pemberville Platz 1, 32289 Rödinghausen |
Vlotho |
Mittwochs Ab 30.08. |
Rathaus |
Lange Straße 60, 32602 Vlotho |
Die Ausgabestellen in den Kommunen haben an den jeweiligen Tagen von 9-16 Uhr geöffnet.
Zusätzliche Infos zum Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut
Das Land NRW hat im März dieses Jahres einen Hilfsfonds errichtet. Landesweit werden 150 Millionen Euro verteilt, von denen rund 1,4 Mio € auf den Kreis Herford entfallen. Neben Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, wie Träger der freien Wohlfahrtpflege mit ihren Beratungs- und Unterstützungsangeboten, sollen betroffene Bürger*innen mit geringen Einkommen und im Bezug von Transferleistungen gezielt mit Einzelfallhilfen entlastet werden. Denn die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und erhöhten Energiekosten stellen vor allem Menschen mit geringem Einkommen vor große Herausforderungen.
Infos zur Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut:
Die Stiftung wurde 1999 von Franz Schaible gegründet und ist eine selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts, sie wird getragen von Zustiftern, Spenden und Fördermitteln. In der Stiftungsversammlung, dem Kuratorium und Vorstand werden die Schwerpunkte der Arbeit entschieden. Die Stiftung setzt sich für solidarisches Handeln ein, leistet Hilfe zur Selbsthilfe und ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – trotz Armut. Zur Stiftung gehören ganz oder teilweise u.a. die: Solidargesellschaft mbH, GAB-Gesellschaften u.a. in Bielefeld, Essen und Berlin; Sozial-Aktien-Gesellschaft; BAS; Bielefelder Bauernhausmuseum sowie diverse Beratungsstellen, Projekte und Fonds.
(Bei Rückfragen für die Redaktionen: Petra Scholz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Solidarität: 0521 – 299 7840; 0173 2795580; scholz@stiftung-solidaritataet.de)