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Pressemitteilungen

14.06.2019

Start der Klimaschutzkampagne OWL mit dem Tag der guten Beispiele

 

Kreis Herford. Der Auftakt der Klimaschutzkampagne OWL ist auch im Kreis Herford gewürdigt worden. Der Kreis Herford, die Hansestadt Herford, die Gemeinde Hiddenhausen, die Stadt Löhne und die Gemeinde Rödinghausen hatten Ende Mai eine Rundfahrt für Bürgerinnen und Bürger im Elektrobus organsiert. Dabei sind 4 vorbildliche Klimaschutzbeispiele im Kreis Herford angesteuert worden. „Sie zeigen, wie vielfältig Klimaschutz bei uns in der Region ist“, begrüßte Anna-Lena Mügge, Klimaschutzmanagerin vom Kreis Herford, die 31 Gäste zu Beginn der Tour, „Klimaschutz ist aber auch ein großes Puzzle. Wir präsentieren heute ein paar der Puzzlestücke, die Teil des Großen und Ganzen sind. Klar ist aber auch: Jeder kann und muss sein Stückchen zu dem Puzzle zusteuern.“

Das erste Puzzlestückchen war die Firma Smart House in Löhne. Die Firma Smart House entwickelt, plant und baut modulare Fertighäuer nach dem Vorbild der sogenannten „Tiny Houses“ aus den USA. „Es ist schön, so ein innovatives Unternehmen wie die Smart House GmbH in Löhne angesiedelt zu haben“, empfängt Bürgermeister Bernd Poggemöller die neugierigen Besucher vor der Produktionshalle der Firma, gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Firma, Andreas Ernst: „Das Besondere an unseren Häusern ist, dass wir durch die modulare Bauweise optimal auf die Wünsche der Kunden eingehen können. Dadurch vermeiden wir unnötige Bauteile und Flächen“. Aber nicht nur der geringere Flächenbedarf der Häuser spart Energie, auch die Bauweise insgesamt ist auf eine hohe Energieeffizienz ausgerichtet. Alle Module lassen sich außerdem mit einer Solaranlage kombinieren, es gibt auch Platz für einen Stromspeicher.

Von Löhne aus ging es weiter Richtung Herford auf den Biohof Meyer-Arend. Dort lernten die Tour-Teilnehmer von Bio-Landwirt Christian Becker mehr über die Vorteile ökologischer

Landwirtschaft und Tierhaltung. Becker hält auf seinem Hof Rinder, Schweine, Legehennen und Masthähnchen. „Durch die Tiere an sich entstehen grundsätzlich gar nicht so viele Emissionen“, erklärt Becker. „Vielmehr schaden die vorgelagerten Ketten, wie der Import des Futters aus anderen Ländern dem Klima.“ Das Futter für die Tiere auf seinem Hof kommt daher aus dem eigenen Ackerbau. Dadurch spart der Hof weite Transportwege. Klimavorteile der Bio-Landwirtschaft entstehen außerdem durch den Verzicht auf Kunstdünger, dessen Herstellung sehr energieintensiv ist.

Nach einer kurzen Stärkung mit Zutaten aus dem eigenen Anbau des Biohofes ging es weiter zum Lehrbienenstand nach Rödinghausen. Dort informierte der Vorsitzende des Imkervereins Bieren e.V., Kurt Ortmann über die Welt der Bienen und deren ökologische Bedeutung und thematisierte bei einer Honigverkostung die Herstellung des süßen Nektars.

Die letzte Station führte nach Hiddenhausen. Dort hat die Gemeinde in den letzten Jahren ein kleines Naturparadies geschaffen. Der Eilshauser Bach wurde offengelegt und rundherum Blühwiesen und Obstbäume angelegt. Mit Erfolg, wie der Leiter des Umweltamtes der Gemeinde, Volker Braun, erklärte: „Seit Abschluss der Maßnahme wurden wieder ganz viele Schwalben in unserer Gemeinde gesichtet.“

Bei selbst gebackenem Rhabarberkuchen und Fair-Trade Kaffee vom LandFrauen Kreisverband Herford blieb Zeit, ein abschließendes Fazit der Klimatour zu ziehen: Klimaschutz ist mehr als eine Abkehr von fossilen Energien. Klimaschutz ist insbesondere auch, schonend mit Ressourcen umzugehen. Davon profitieren Menschen, Tiere und die Landschaft.

Diese „Tag der guten Beispiele“-Tour 2019 war der Auftakt der Klimakampagne OWL im Kreis Herford. Die Klimakampagne OWL ist ein Dach für alle Klimaschutzaktivitäten in Ostwestfalen-Lippe und wurde durch Bürgermeister und Landräte mit einer feierlichen Unterzeichnung eines Klimaschutz-Kommuniques gestartet. Geplant ist, jährlich einen gemeinsamen Klimatag in der Region durchzuführen. Die Planungen für den Klimatag am 5. Juni 2020 beginnen noch in diesem Jahr.