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Kreis Herford und Kassenärztliche Vereinigung starten Trainee-Programm
Kreis Herford. Um die hausärztliche Versorgung und die Altersstruktur der Ärzteschaft im Kreis Herford zu verbessern, hat der Kreisausschuss die Entwicklung und Umsetzung zweier weiterer Projekte im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur hausärztlichen Versorgung beschlossen.
Zum einen soll zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und dem Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL unter Einbindung der Kommunen und Ärzteschaft ein Trainee-Programm für mindestens fünf Ärzte im Kreis Herford entwickelt und implementiert werden.
Die Teilnehmer des Traineeprogramms erhalten die Möglichkeit, ein Jahr lang mit ihren Familien im Kreis Herford zu wohnen und hier in verschiedenen Arztpraxen nach einem festen Rotationsschema hausärztlich zu arbeiten. Die Gruppe erhält darüber hinaus ein begleitendes Weiterbildungsangebot durch Experten der KVWL (BWL, Qualitätsmanagement, Abrechnung, Personalführung). Die Wirtschaftsförderung des Kreises unterstützt die Planung für eine berufliche Perspektive im Kreis nach Ablauf des Jahres. Über ein Ausschreibungsverfahren werden Praxen in allen Kommunen des Kreises gewonnen, die jeweils ein Quartal lang einen Interessenten als „Trainee“ aufnehmen. Die KVWL kommt für die Gehälter auf.
Ziel des Trainee-Programms ist ein maßgeschneidertes Angebot für möglichst viele Interessenten, das kooperative und zukunftsfähige Strukturen fördert und den potenziellen Interessenten eine besondere Chance bietet.
„Die Kommunen in ländlichen Regionen stehen vor neuen Aufgaben der öffentlichen Gesundheitsplanung. Die Sicherung der hausärztlichen Versorgung, der Fachkräftemangel in der Pflege oder die Gesundheitsförderung sind entscheidend für die kommunale Daseinsvorsorge. Mit dem Trainee-Programm möchten wir junge Ärztinnen und Ärzte für unseren Kreis gewinnen, um die hausärztliche Versorgung vor Ort langfristig gut aufzustellen“, so Landrat Jürgen Müller.
Zudem soll für den Kreis Herford ein Weiterbildungsverbund zum Facharzt Allgemeinmedizin entwickelt werden. Hiermit soll die Kooperationen zwischen Hausärzten und Kliniken gestärkt und ein Netzwerk an kooperierenden Arztpraxen geschaffen werden. Um die Maßnahmen adäquat und in vollem Umfang umsetzen zu können, wird im Gesundheitsamt eine zentrale Stelle „Fachstelle Gesundheitsplanung und Gesundheitsförderung“ geschaffen.