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Pressemitteilungen

07.12.2019

Hebammenversorgung durch Kooperation mit Fachhochschule und Kreis will Kommunen entlasten

Gestern (04.12.2019) hat der Kreisausschuss getagt. U.a. gab es folgende wichtige Abstimmungen:

Hebammenversorgung durch Kooperation mit Fachhochschule des Mittelstands (FHM): Kreis Herford finanziert Studium und sichert Fachkräfte im Gesundheitswesen.


Kreis Herford. Um dem akuten Hebammenmangel zu beheben geht der Kreis Herford neue Wege: In einer Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) sollen im kommenden Jahr 2020 zehn zukünftige Hebammen ausgebildet werden. Die Finanzierung für das Studium soll die Kreisverwaltung übernehmen. Im heutigen Kreisausschuss wurde hierüber mehrheitlich abgestimmt. Abschließend entscheidet der Kreistag in der kommenden Woche. Mit dieser Entscheidung möchte der Kreis dem Hebammen- und Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenwirken.

Bei diesem Vorhaben möchte der Kreis mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) Bielefeld kooperieren. Dort ist ab Oktober 2020 der erste Studiengang der Hebammenwissenschaft geplant. Die Theoriephasen sollen sowohl in Bielefeld als auch am Bildungscampus Herford über die Pflegeausbildung durchgeführt werden. Die Praxisphasen der Studierenden sind im Klinikum Herford geplant. Die Studienbewerberinnen und -bewerber sollen sich anschließend verpflichten, für mindestens 5 Jahre nach dem abgeschlossenen Studium im Kreis Herford tätig zu sein.

Zurzeit herrscht in OWL und im Kreisgebiet ein akuter Mangel an Hebammen und Entbindungspflegerinnen und –pflegern. Im Mai 2019 musste sogar wegen personeller Engpässe der Kreißsaal des Klinikums Herford geschlossen werden. „Mit der Kooperation wollen wir nicht nur die Versorgung durch Hebammen und sicherere Geburten im Kreisgebiet sorgen. Wir widmen uns auch dem wichtigen Thema Ausbildung, insbesondere im Gesundheitssystem und der Pflege“, erklärt Landrat Jürgen Müller und ruft Interessierte auf, die Ausbildung aktiv aufzunehmen.

Das Gesetz über den Beruf der Hebamme und der Entbindungspflegenden wurde gerade novelliert und tritt ab 2020 in Kraft. Damit wandelt sich der Ausbildungsberuf zu einem vollständig akademisierten Studium an Fachhochschulen und Universitäten. Das Studium ist als duales Studium angelegt und beinhaltet einen hohen Praxisanteil. Damit wird nicht nur den wachsenden Anforderungen im komplexen Gesundheitssystem Rechnung getragen, die Attraktivität des Berufs soll damit ebenfalls gesteigert werden. Bisher bietet im Raum Ostwestfalen-Lippe lediglich die Hochschule Osnabrück einen solchen Studiengang an.

„Ich freue mich daher sehr, mit der FHM nicht nur einen Partner in der unmittelbaren Nähe gefunden zu haben, sondern auch eine Hochschule, die sich auch in anderen Feldern im Gesundheitswesen spezialisiert hat“, ergänzt Landrat Müller abschließend.

Entsprechende Bewerbungen nimmt der Kreis Herford bereits entgegen. Ansprechpartnerin im Gesundheitsamt des Kreises ist Dr. Angela Heiler-Birk, Tel.: 05221-13-2159, Mail: a.heiler-birk@kreis-herfrod.de



Kreis will Kommunen entlasten und verzichtet auf rund 1,5 Mio. Euro Kreisumlage

Kreis Herford. Die 9 Städte und Gemeinden werden vermutlich bei der Kreisumlage um fast 1,5 Millionen Euro entlastet. Der Kreisausschuss hat am Abend einstimmig/mehrheitlich einen entsprechenden Beschluss gefasst. Abschließend entscheidet der Kreistag in der kommenden Woche.

Möglich wird die Entlastung jedoch nur, falls der Landschaftsverband tatsächlich dabei bleibt, seine Umlage für 2020 nicht zu erhöhen. „Der Kreis Herford ist und bleibt für die Kommunen ein verlässlicher Partner. Dazu gehört auch, dass wir Entlastungen des Landschaftsverbandes weiterreichen, um gemeinsam davon zu profitieren“, erklärt Landrat Jürgen Müller.

Die Entlastung könnte sich wie folgt auf die Kommunen des Kreises auswirken:

Bünde: 252.507,55€
Enger: 101.237,57€
Herford: 462.483,28€
Hiddenhausen: 96.437,01€
Kirchlengern: 83.073,06€
Löhne: 218.594,89€
Rödinghausen: 100.671,86€
Spenge: 68.480,08€
Vlotho: 91.984,70€

Gesamt: 1.475.000,00€