Pressemitteilungen
Gewässerschauen 2023: Entlang zweier Bäche in Löhne
Kreis Herford-Löhne. Noch bis Ende des Monats finden die Gewässerschauen im Kreis Herford statt. In 8 Kommunen des Kreises werden Gewässer genauer unter die Lupe genommen. Nach Herford, Kirchlengern und Hiddenhausen war jetzt Löhne das Ziel. Mitarbeitende der Unteren Wasserbehörde des Kreises hatten dabei den Ellerbuscher Bach und den Windelbach genauer im Blickfeld.
Beide Bachbereiche haben wenig strukturelle Vielfalt und haben lang verrohrte Abschnitte. Sowohl in den Siedlungsbereichen als auch in Nähe landwirtschaftlich genutzter Flächen sind längere Bachstrecken verrohrt.
„Offenlegungen an den landwirtschaftlichen Flächen wären denkbar, allerdings stünden sie im Konflikt mit der aktuellen Nutzung“, erklärt Maren Wilmsmeier von der unteren Wasserbehörde des Kreises und ergänzt: „Insgesamt verlieren die verrohrten Gewässer einen Großteil ihres natürlichen Einzugsgebietes und das wiederum bedingt eine geringere permanente Wasserführung. Die offenen Bereiche ähneln eher einem Wegeseitengraben als einem natürlichen Gewässer“.
Erfreulich ist, dass der untere Teil des Windelbaches sich in den letzten 300 Metern natürlich und vielfältig zeigt.
Wie schon bei anderen Stationen wurden entlang beider Löhner Bäche auch vereinzelt Gartenabfälle entdeckt. Gartenabfälle, Ast- und Rasenschnitt, aber auch Bauschutt in den Böschungsbereichen der Gewässer sind oft für die Gewässerentwicklung problematisch. Zum einen werden durch diese Ablagerungen die erforderlichen Gewässerunterhaltungsmaßnahmen erschwert. Zum anderen führen austretende Sickersäfte, u.a. des sehr nährstoffhaltigen Rasenschnitts, zu einem erhöhten Nährstoffeintrag ins Gewässer. Das wirkt sich unmittelbar negativ auf den ökologischen Zustand des Gewässers aus. Abgerutschte Gartenabfälle können zudem Gewässerverunreinigungen verursachen. Wenn diese „Geschwemmsel“ sich an Durchlässen und Brücken ablagern, beeinträchtigen sie den Wasserabfluss.
Grundstückseigentümer und Anlieger sollten Gartenabfälle und Bauschutt auf keinen Fall im und am Böschungsbereich von Gewässern ablagern. Sofern Gartenabfälle nicht über eine Bio-Tonne entsorgt werden können, sind sie entweder auf einer zugelassenen Kompostierungsanlage oder auf dem eigenen Grundstück außerhalb der Überschwemmungszone mit ausreichendem Abstand zur Böschungsoberkante sachgerecht zu kompostieren. Auch für bauliche Anlagen wie Gartenhäuser oder Schuppen gilt ein Mindestabstand zum Gewässer – dieser Gewässerrandstreifen sollte zwischen 3 und 5Meter betragen. Auch Zäune werden vielfach zu nah am Gewässer errichtet.
In dieser Woche findet eine weitere Gewässerschau in Bünde statt, in der kommenden Woche folgen dann noch weitere in Enger, Bünde, Rödinghausen und Vlotho.
Gewässerschauen finden jedes Jahr statt, verschiedene Gewässer im Kreisgebiet werden dabei betrachtet, um wasserwirtschaftliche Missstände an den Gewässern festzustellen oder über mögliche ökologische Maßnahmen den Zustand der Gewässer zu verbessern. Solche Maßnahmen werden im Kreis Herford durch das Weser-Werre-Else-Projekt (WWE) unterstützt. Dazu gehören beispielsweise neu errichtete Furten, beseitigte Strukturbeeinträchtigungen oder Gewässer, die naturnah umgestaltet werden.