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Gegen K.O. Mittel im Kreis Herford: »K.O. geh' ich nur im Ring«
„Passt beim Feiern aufeinander auf!“ Diese Kernbotschaft zum Thema K.O.-Mittel wird von den Initiator*innen und Förderer*innen der Aktion zum Thema auch in diesem Jahr bekräftigt. Zu Beginn der Sommerparty-Saison möchten die Initiatoren*innen für das Thema sensibilisieren. Der Busverkehr Ostwestfalen (BVO) unterstützt auch in diesem Jahr die Aktion und hängt im Juni 2022 Plakate in ihren Bussen aus um die Fahrgäste auf das Thema „K.O. geh´ ich nur im Ring“ aufmerksam zu machen.
Unter der Corona-Pandemie ist das Thema K.O.-Mittel aufgrund der mangelnden sozialen Kontakte in den Hintergrund geraten. Umso wichtiger, sich jetzt für ein gutes Feiern ohne böses Erwachen über das Thema zu informieren. Denn die Vorstellung ist beängstigend: in einem unbeobachteten Moment schüttet Jemand sogenannte K.O.-Tropfen/Mittel ins Glas. Ein tückischer Moment, da man sie weder schmecken, riechen noch farblich sehen kann. Mit diesen Mitteln können Menschen gegen ihren Willen fügig gemacht werden und werden leicht Opfer von kriminellen Straftaten, auch im privaten Umfeld.
„Der Kreis Herford möchte vor allem Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern mit den Aktionstagen ansprechen. Prävention steht an erster Stelle, da zu den sogenannten K.O.-Mitteln eine Vielzahl an Substanzen zählen. Sie können einfach und unkontrolliert über das Internet bezogen werden, sind geschmacksneutral und farblos. Das und auch ihre schnelle und nicht eindeutige Wirkung machen sie daher gefährlich.“, erklärt Angela Heiler-Birk vom Gesundheitsamt des Kreises Herford.
Schon nach 10 bis 20 Minuten fangen die Tropfen an zu wirken. Nach anfänglicher Euphorie können Übelkeit und Schwindel folgen. Opfer können bei Bewusstsein sein, sich aber kraft- und willenlos fühlen. Täter nutzen diese Hilflosigkeit aus und bieten Hilfe an. Es kann zu Diebstahl oder sexuellen Übergriffen kommen, in denen sich die Betroffenen nicht wehren können. Sie wachen später auf und können sich an nichts erinnern.
Eine verlässliche Statistik gibt es nicht, da K.O.-Mittel nur wenige Stunden in Blut und Urin nachweisbar sind. Außerdem handeln viele Betroffene erst verzögert, da die Hemmschwelle hoch ist oder die Zuordnung des Täters aufgrund des Gedächtnisverlustes erschwert ist. Die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.
Die Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder im Kreis Herford berät und unterstützt Jugendliche und Erwachsene jederzeit zu dem Thema. Sie ist erreichbar unter Tel.: 05221 13 1638 oder per Mal: erziehungsberatungsstelle@kreis-herford.de . Mädchen und Frauen können sich zudem an femina vita, Mädchenhaus Herford e.V. wenden. Hier beraten und unterstützen die Expertinnen unter dem Kontakt Tel.: 05221 50622 oder per Mail: mail@feminavita.de.
Beide Beratungsstellen kommen auf Wunsch auch in die höheren Klassen der weiterführenden Schulen oder Berufskollegs um über das Thema aufzuklären und präventive Tipps zum Schutz vor K.O.-Mitteln zu geben. Schullleitungen oder Schulsozialarbeiter*innen können jederzeit den Kontakt über die genannten Kontaktdaten aufnehmen und die Beratungsfachkräfte einladen.
Initiatoren der Aktion:
Förder*innen und Unterstützer*innen der Aktion:
IKK classic, Arbeitsgruppe der Kommunalen Gleichstellungsstellen im Kreis Herford, Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt bei Kindern und Jugendlichen, Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Herford e.V., Kreis Herford: Offene Kinder- und Jugendarbeit/Schulsozialdienst, Kreissportbund Herford, Sparkasse Herford, Anton Hettich Stiftung, Interkommunale Wirtschaftsförderung im Kreis Herford, Autoverleih Wiedemann Herford, Busverkehr Ostwestfalen (BVO)