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Pressemitteilungen

07.09.2022

Aktualisiertes Solar- und Gründachkataster: Klimaschutz, Stromerzeugung und das Wasseraufkommen im Vordergrund - Zugriffszahlen auf das Solardachkatasters haben sich verdoppelt

Einen erneuten Beitrag zum Klimaschutz liefert der Kreis Herford mit seinem aktualisierten Solardachkataster und Gründachkataster. Bequem von zuhause oder unterwegs kann man sich mit dem Smartphone oder Tablet über die aktuellen Angebote informieren. Seit 2013 steht das Solardachkataster des Kreises Herford als Serviceangebot im Internet bereit. Mit wenigen Klicks sieht man, ob ein Hausdach für die Produktion von Solarstrom oder Warmwasser geeignet ist. In diesem Jahr wurde das Solardachkataster nun zum dritten Mal aktualisiert.

Durch die Energiekrise sind die Strompreise stark gestiegen. Dies macht den selbstproduzierten Strom durch eine eigene Photovoltaikanlage jetzt noch attraktiver. Hierbei ist es wichtig, dass möglichst viel dieses Stroms selbst genutzt werden kann. Dies wird im Solardachkataster des Kreises Herford berücksichtigt. Im Wirtschaftlichkeitsrechner können Stromverbraucher wie Wärmepumpen, E-Autos oder E-Bikes bei der Ermittlung des Eigenverbrauchs mit eingeplant werden. Zudem kann der Stromverbrauch im Tagesverlauf eingestellt werden, um die Berechnung noch genauer zu machen. Um den Eigenverbrauch zu erhöhen, können bei der Berechnung auch Batteriespeicher berücksichtigt werden. Hier werden heutzutage in der Regel Lithium-Ionen-Speichersysteme genutzt. Durch die Speicherung des Stroms kann z.B. der am Tag produzierte Strom in der Nacht genutzt werden oder das Elektroauto damit aufgeladen werden.

Dass dieses Thema momentan auf großes Interesse stößt, sieht man auch an den Zugriffszahlen des Solardachkatasters des Kreises Herford. Diese haben sich Anfang 2022 im Vergleich zu Anfang des Jahres 2021 verdoppelt.

Allerdings sind auch die Preise für Photovoltaikanlagen gestiegen. Dies wurde im Wirtschaftlichkeitsrechner des Solardachkatasters berücksichtigt. Als Referenz dient eine aktuelle Auswertung des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Allerdings ist bei der aktuell sehr dynamischen Marktentwicklung eine genaue Angabe schwierig.

Bei der Aktualisierung konnten nun auch neuere Gebäude einbezogen werden. Von den rund 165.000 Gebäuden im Kreis Herford wurden ca. 374.000 Dachflächen untersucht. Davon sind rund 63.000 Dachflächen sehr gut und weitere 72.000 gut für die Solarenergie nutzbar.

Im Rahmen der Solardachanalyse wurde ein potentieller Ertrag von kreisweit ca. 1.479 GWh pro Jahr ermittelt, der durch Installationen von Solaranlagen erzielt werden könnte. Das würde den tatsächlichen Strombedarf im Kreis Herford zu 100 % decken. Aus diesem Potential würde sich eine CO2-Einsparung von jährlich ca. 562.000 t ergeben. Nach Aussagen der Westfalen Weser Netz existierten im Kreis Herford Ende 2020 ca. 4.800 Solaranlagen. In der aktuellsten Bilanz wurden im Jahr 2020 durch Solaranlagen im Kreis Herford ca. 58 GWh eingespeist, was einem Anteil von rd. 6 % des gesamten Jahresstrombedarfs im Kreis Herford entspricht.

Im Sinne des Klimaschutzes ist eine klimaneutrale Stromerzeugung aus regenerativen Energien, wie z.B. der PV-Anlagen, zu bevorzugen. Auch zeigt die aktuelle Energiekrise, wie wichtig es sowohl für Privatleute, wie auch Unternehmen ist, möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Bis zum 30.06.2022 hat der Kreis Herford die Neuanschaffung von PV-Anlagen mit je 500 Euro auf Privatdächern gefördert und diese Möglichkeit wurde auch zahlreich genutzt. Bis zum Auslaufen des Förderprogramms wurde der Fördertopf vollständig abgerufen.

Das aktuelle Solardachkataster finden Sie ab sofort unter der bisherigen Adresse:

Zusätzlich zum Solardachkataster verfügt der Kreis Herford auch über ein Gründachkataster. Gründächer filtern Schadstoffe und Staub aus der Luft und tragen somit zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Durch die Verdunstung des gespeicherten Wassers wird die Luft gekühlt. Außerdem bieten sie neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Finanziell ergeben sich durch Gründächer auch Anreize. Zum einen sparen Gründacheigentümer bei der Regenwassergebühr. Zum anderen erhöhen Gründächer die Dämmleistung, sodass sich im Winter Einsparungen bei den Heizkosten ergeben, im Sommer bleiben die direkt darunterliegenden Räume kühler.

Als Anreiz, mehr Dächer im Kreisgebiet zu begrünen und so zum Klimaschutz beizutragen, hat der Kreis Herford sein Gründachkataster aktualisiert. Auf einen Blick kann man sehen, ob sich ein Dach für eine Dachbegrünung eignet. Durch Klick in die Karte erhalten Sie detaillierte Informationen zu Ihrer Dachfläche. Neben den ermittelten Kosten wird auch die Kosteneinsparung durch die geringere Regenwassergebühr in Ihrer Stadt oder Gemeinde angegeben. Des Weiteren sind aufgrund der Ausrichtung und Verschattung Empfehlungen zur Pflanzenauswahl genauso nachzulesen wie die CO2-Bindung und das Regenrückhaltepotential.

Im Gründachkataster des Kreises Herford sind rd. 146.000 Dachflächen mit einer Dachfläche von rd. 11 km² für die Dachbegrünung geeignet. Daraus ergibt sich insgesamt ein Potential für einen CO2-Bindung von 6.400 t/Jahr. Die Analyse basiert überwiegend auf der Dachneigung. Eine Prüfung in Bezug auf die Statik der Dächer konnte dieses Verfahren nicht leisten.

Eine begrünte Dachfläche trägt aktiv zur Klimafolgenanpassung bei. Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, Regenrückhalteflächen zu schaffen und so das teils starke Wasseraufkommen verzögert der Kanalisation zuzuführen, oder über Verdunstung wieder freizusetzen.  Auch die verbesserte Dammleistung wird durch die Dachbegrünung ein immer aktuelleres Thema.

Das aktualisierte Gründachkataster können Sie unter www.gruendachkataster-kreis-herford.de einsehen.